In puncto Geschäftsergebnis war das Jahr 2021 (aktuellere Daten liegen zu den meisten Versicherern noch nicht vor) ein relativ gutes für die Rechtschutzversicherung. Beinahe jedes zweite Jahr fährt diese Sparte Verluste ein. Zuletzt 2020, als bedingt durch die Corona-Pandemie eine Klagewelle aus geplatzten Verträgen, gekündigten Jobs und abgesagten Veranstaltungen über Deutschland rollte. Die Schadenkostenquote lag damals bei 102,6 Prozent. Über all dem schwebt zudem weiterhin bedrohlich der Volkswagen-Abgasskandal, der seit seinem Beginn 2015 zum teuersten Schadenereignis in der Geschichte der deutschen Rechtschutzversicherung avanciert ist.
Mit einer Combined Ratio von 98,4 Prozent konnten die Anbieter hierzulande in 2021 aber mal wieder ein kleines Gewinnjahr verbuchen. Es war offensichtlich auch geprägt von einer anhaltenden Nachfrage nach Rechtsschutz-Policen, möglicherweise ausgelöst von den Pandemie-Erfahrungen der Menschen. Um rund 300.000 Verträge auf insgesamt 23,4 Millionen wuchs der Gesamtbestand laut GDV.
Vertragswachstum bei 21 von 25 Anbietern
Diese Entwicklung wird auch beim Blick auf die 25 größten Rechtsschutzversicherer auf dem deutschen Markt (98 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen) deutlich. Laut dem aktuellen „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung“, für den die V.E.R.S. Leipzig GmbH die Geschäftsberichte der 25 Anbieter untersucht hat, ist der Vertragsbestand im Jahr 2021 nur bei drei Unternehmen (Deurag, badische Rechtsschutz, Neue Rechtsschutz) gesunken. Die ADAC Versicherung als einer der größten Rechtsschutzversicherer hat für 2021 keine separaten Vertragszahlen ausgewiesen.
Um mehr als 25.000 Rechtsschutz-Policen konnten fünf Anbieter ihre Bestände ausbauen. Diese haben wir in der Bilderstrecke (siehe oben) zusammengestellt.