Aktuelle Zahlen aus der Wohngebäudeversicherung

Leitungswasser verursacht jeden dritten Schaden

Schäden durch Leitungswasser sind genauso teuer wie die Folgen von Sturm, Feuer und Glasbruch zusammen. Vor allem die gestiegenen Material- und Handwerkskosten beeinflussten das Schadensausmaß, zeigt eine aktuelle Auswertung der R+V.

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14:03 Uhr | 02. März | 2023

Geplatzte Rohre, Risse oder Löcher in den Leitungen: Wenn Leitungswasser in die Wohnung dringt, schlägt das nicht selten stark zu Buche. Ganze 50 Prozent der in der Wohngebäudeversicherung anfallenden Ausgaben resultieren aus Leitungswasserschäden. Zu diesem Ergebnis kommt die R+V in einer aktuellen Auswertung ihres eigenen Bestandes. Damit verursache Leitungswasser in der Wohngebäudeversicherung genauso hohe Kosten wie Schäden durch Sturm, Feuer und Glasbruch zusammen.

Wasserschäden wurden immer teurer

„Unsere Versicherten haben uns vergangenes Jahr fast 50.000 Leitungswasserschäden gemeldet“, erklärt Božo Bilić, Experte für Wohngebäudeversicherung bei der R+V, in einer Pressemitteilung. Das entspreche einem Drittel der Schäden in diesem Segment. Das Tückische daran: Gerade winzige Lecks, die längere Zeit unbemerkt bleiben, richten mitunter großen Schaden an. So lassen sich betroffene Wände häufig nur von Profis trocknen oder sie müssen komplett erneuert werden. Auch ein vom Wasser aufgequollener Boden und Schimmelbildung ziehen hohe Kosten für die Schadenbeseitigung nach sich. Dabei beeinträchtigt Letzteres zusätzlich die Gesundheit der Bewohner.      

Wie R+V-Pressesprecherin Gesa Fritz auf procontra-Nachfrage berichtet, sei die Zahl der durch Leitungswasser verursachten Schäden in den vergangenen Jahren zwar konstant geblieben, allerdings seien die Schäden immer teurer geworden. „Wir sehen die Hauptursache dafür in den steigenden Preisen für Material und Handwerker sowie in den Folgen der coronabedingten Lieferengpässe“, erklärte Fritz.

Sanierungen werden honoriert

Das Schadenausmaß ließe sich am besten dadurch begrenzen, dass es früh entdeckt wird. Die R+V setzt dabei auf mehrere Präventionsmaßnahmen. Lassen Kunden beispielsweise Warnmelder im Wasserzuleitungsrohr installieren – sogenannte Leckage-Schutzsysteme – gewährt der Versicherer einen Preisnachlass von zehn Prozent auf die Prämie in der Wohngebäudeversicherung. Die Warnmelder reagieren auf Druckverlust, sperren automatisch die Leitung und verhindern so, dass mehr Wasser ins Gebäude dringt. Auch kleine Lecks würden durch das System sofort bemerkt.

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Eine weitere Vorsichtsmaßnahme des Versicherers: Sanierungen des Leitungssystems werden finanziell honoriert. „Wenn ein Kunde die kompletten Wasser- und Heizungsinstallation saniert, gewähren wir weitere Preisnachlässe in der Wohngebäudeversicherung“, so Fritz. Dies gelte auch dann, wenn der Kunde beispielsweise elektrische Anlagen und Dacheindeckungen einer Sanierung unterziehe.