Die Grundidee, die Kraft der Aktienrenditen für eine vergreisende Gesellschaft zu nutzen, macht allen Sinn der Welt. Fragwürdig bleibt das Vorhaben in seiner Ausgestaltung. Die „Aktienrente“ kommt jetzt, gewandelt in „Generationenkapital“ als Staatsfonds, den der Staat selbst – letztlich schuldenfinanziert – befüllt. Ein Hedgefonds also.
Eigenes Vermögen können die Bürger dadurch nicht aufbauen. Das klang zu Beginn des Vorhabens noch ganz anders. Da war noch vorgesehen, dass die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Teil ihrer Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung abzweigen und damit selbst für das Alter investieren können. Das wäre ein starker Beitrag gegen die Ungleichheit gewesen. Doch daraus wird jetzt nichts.
Aber warum gehen Sie nicht selbst an Ihre eigene, ganz individuelle Aktienrente zum Beispiel mittels eines Aktien-Sparplans für sich und Ihre Kinder? Gerade in Zeiten erhöhter Inflation sind Aktien als Sachkapital besonders sinnvoll.
Ja, Aktien sind nicht risikolos. Es kann zu Kursverlusten kommen. Mein Trost: Wären Aktien ohne Risiken, wären auch keine höheren Renditen zu erwarten. Es gäbe keine Risikoprämie. Wichtig ist es deshalb breit zu streuen, um mehr Ruhe ins Portfolio zu bekommen, den Durchschnittskosteneffekt durch den Kauf zu unterschiedlichen Zeiten zu nutzen (wie es ein Sparplan ermöglicht), und auf mittlere bis längere Sicht zu investieren.
Die Zeit heilt viele Wunden, wie auch der Blick in die Vergangenheit zeigt. Da für den US-Markt besonders lange Zeiträume vorliegen, nehme ich diesen als Beispiel: Fast alle Anlagezeiträume über 30-Jahre am US-amerikanischen Aktienmarkt von 1801 bis heute haben für Aktien eine Mehrrendite gegenüber Anleihen gebracht. Ausnahmen gab es nur zwei. Das „Zittern“ hat sich gelohnt.