Gipfeltreffen Biometrie

Hat die gesamte Branche versagt?

Millionen Arbeitnehmer haben keine Chance auf eine BU-Versicherung. Die BU-Renten sind im Schnitt viel zu gering. Die Versicherungswirtschaft hat versagt und die Beratung ist ungenügend. Stephan Schinnenburg hält beim Gipfeltreffen Biometrie wieder steile Thesen bereit und diskutiert dazu mit Sandra John (LV 1871), Maximilian Buddecke (die Bayerische) und Jan-Peter Diercks (Swiss Life).

10:12 Uhr | 05. Dezember | 2022
Gipfeltreffen Biometrie

| Quelle: procontra

Stephan Schinnenburg: Wir wollen uns heute einigen steilen Thesen zum Thema Biometrie mit den Schwerpunkten Berufsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherung widmen. Ich möchte mit einer Behauptung beginnen, die möglicherweise eine Folge des harten Wettbewerbs in diesem Markt ist: Millionen Arbeitnehmer in Deutschland haben keine Chance eine BU-Police zu bekommen. Die Versicherungswirtschaft hat hier schlicht und einfach versagt.

Sandra John: Das ist wirklich eine steile These, die wir als LV 1871 so nicht teilen. Wir brauchen ein gewisses Maß an Risikoprüfung. Und manche Risiken können wir nicht zeichnen, weil die Vorerkrankungen zu stark sind. Aber das sind ganz wenige Menschen, denen wir keinen Schutz anbieten können; im Antragsbereich weniger als drei Prozent und im Voranfragenbereich weniger als 20 Prozent. Manchmal sind die Auswirkungen von Vorerkrankungen leider zu massiv. Ein Vergleich hilft zur Einordnung: Ein brennendes Haus kann man nicht versichern. In diesem Fall spricht auch keiner vom Versagen der Anbieter. Dennoch abzusichern wäre zum Nachteil des Kollektivs. Ein Versicherer muss sehr genau auf eine angemessene Kalkulation achten. Der LV 1871 gelingt das seit vielen Jahren, ohne die Beiträge massiv anheben zu müssen.

Schauen Sie sich jetzt das Gipfeltreffen im Videoformat an und hören Sie auch die Meinungen von Maximilian Buddecke und Jan-Peter Diercks.

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