Hackerangriff auf Smart Insurtech
Cyber-Kriminelle attackieren Maklerdienstleister
14:02 Uhr | 13. Februar | 2023
Der Berliner Software-Anbieter Smart Insurtech ist Opfer eines Hackerangriffes geworden. Das vermeldet die Hypoport-Tochter auf ihrer Website. Laut Angaben des Unternehmens wurde in der Nacht vom 9. auf 10. Februar der Angriff registriert.
Trotz Sicherheitsmaßnahmen konnten die Täter sowohl die Beratungssoftware „Smart Consult“ als auch die Cloud-Lösung „Smart Cloud“ kompromittieren, die daraufhin vom Netz genommen werden musste. Der Dokumentenservice „Smart Gevo“ sei in Teilen betroffen, teilte Smart Insurtech mit. Auch hier wurden einzelne Anwendungen offline gestellt. Die weiteren Produkte „Smart Admin“, „Smart Check“ sowie „Smart Compare“ seien durch den Angriff nicht beeinträchtigt worden und könnten seitens der Kunden weiter benutzt werden.
Die Berliner teilen weiter mit, dass man in Folge des Angriffs Strafanzeige erstattet habe. Auch die zuständige Datenschutzbehörde sowie betroffene Kunden seien informiert worden. Stand heute gehe man aber nicht davon aus, dass die Täter Daten erbeuten konnten.
Wie lange es dauert, bis die Programme für die Kunden wieder nutzbar sind, ist bislang noch unklar. "Im Moment ist es noch nicht möglich, ein verbindliches Datum zu nennen", heißt es von Unternehmensseite auf procontra-Nachfrage. "Es wird sich aktuell auf einen mittelfristigen Ausfall eingestellt. Wir möchten natürlich sicherstellen, dass bei einer erneuten Online-Stellung nicht ein erneutes Eindringen möglich ist."
Smart Insurtech bietet mit ihrer Versicherungsplattformen nach eigenen Angaben Services für Makler entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Makler können mit den Lösungen des Software-Anbieters den gesamten Beratungs- und Vertriebsprozess abdecken, ohne dabei auf verschiedene Programme zurückgreifen zu müssen.
Der Hackerangriff auf Smart Insurtech ist dabei nicht der erste innerhalb der Versicherungsbranche. So waren in der Vergangenheit bereits Hackerangriffe auf die Haftpflichtkasse sowie die Baloise vermeldet worden. Der Münchener Versicherer WWK war erst Ende vergangenen Jahres Opfer eines Phishing-Angriffs geworden.
„Versicherer sind ein beliebtes Ziel von Cyberattacken“, bestätigte im vergangenen Sommer auch BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund. Insbesondere die Tatsache, dass diese über eine Vielzahl sensibler Kundendaten verfügen, macht diese für Cyber-Kriminelle zu einem attraktiven Angriffsziel.