Neuer Fokus auf Klima und Cyber

Modernisiertes Hausrat-Rating findet viele Top-Tarife

Der Schutz im Falle von Feuer-, Leitungswasser- und ED-Schäden spielt im aktuellen Hausrat-Rating von Franke und Bornberg keine Rolle. Mit dem neuen Maßstab konnte dennoch jeder vierte der gut 300 getesteten Tarife überzeugen.

Author_image
13:03 Uhr | 27. März | 2023
Modernisiertes Hausrat-Rating findet viele Top-Tarife

In seinem aktuellen Rating zur Hausratversicherung legt Franke und Bornberg den Fokus erstmals auf moderne Leistungen aus den Bereichen Klima und Cyber. | Quelle: Image Source

In etwa drei von vier deutschen Privathaushalten ist eine Hausratversicherung zu finden. Ihre Verbreitung klettert langsam, aber stetig. Als Hauptargument für den Abschluss dienten dabei lange Zeit die Leistungen im Brandfall. Denn wenn beispielsweise ein Kurzschluss das Haus oder die Wohnung in Brand steckt, werden schnell große Vermögenswerte vernichtet. Unter anderem geben auch die Leistungen bei Leitungswasser- sowie Einbruchdiebstahlschäden vielen Menschen ein sorgenfreies Gefühl. Doch diese Leistungen beziehungsweise versicherten Gefahren allein sind anscheinend nicht mehr ausschlaggebend für eine besonders gute Hausratversicherung.

Das findet man zumindest bei der Ratingagentur Franke und Bornberg. Bereits seit 2010 führen die Hannoveraner Hausrat-Tarifratings durch. Seitdem und speziell in den vergangenen paar Jahren hat sich bei der weit verbreiteten Police aus Sicht der Analysten aber einiges getan, weshalb das Rating im aktuellen Jahrgang deutlich verändert wurde. „Standardleistungen wie Versicherungsschutz bei Brand, Sturm, Leistungswasser oder Einbruch-Diebstahl werden nicht berücksichtigt, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Hier gibt es wenig oder gar keine Leistungsunterschiede“, heißt es dazu erklärend von Franke und Bornberg.

Fokus auf moderne Leistungen

Dafür wurden die Leistungsbereiche Klima, Cyberkriminalität und Wertsachen stärker gewichtet. Mit Blick auf den Klimawandel und vor dem Hintergrund der Diskussion um die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung wurde die Gewichtung solcher Leistungen stark erweitert. Beispielsweise schauen die Rater genauer hin, ob auch Überschwemmung durch Witterungsniederschläge, ausufernde Gewässer und Rückstau mitversichert sind. Klimaneutrale und energieeffiziente Schadenregulierung durch besonders umweltfreundliche Neugeräte habe man für zukünftige Ratings vorerst auf der Watchlist, weil hier noch belastbare Kriterien und Messgrößen fehlen würden.

Ebenfalls erhalten Hausrat-Leistungen bei Vernichtung oder Diebstahl von Daten mehr Bedeutung. Das reicht von der Soforthilfe bis zur langfristigen Wiederherstellung. Manche Hausratversicherer bieten hier zum Beispiel, allerdings meistens nur über den Abschluss von Zusatzbausteinen, auch Hilfe bei der Entfernung von Nacktbildern und Deepfakes aus dem Internet.

Anzeige

Darüber hinaus legen Franke und Bornberg in ihrem Hausrat-Rating 2023 erstmal mehr Augenmerk auf die Leistungen der Versicherer für Wertsachen sowie auf deren Umgang mit dem Thema grobe Fahrlässigkeit. Ebenfalls neu im Kriterienkatalog finden sich Regelungen bei Diebstahl aus Wohnwagen und Wohnmobilen, Trickdiebstahl, Phishing sowie Gebäudeschäden durch Fehlalarm. Dazu kommen noch weitere kleinere Überarbeitungen, die sich in den 87 abgeprüften Leistungskriterien wiederfinden. Weitere Informationen zur neuen Rating-Methodik finden sich hier.

Jeder vierte Tarif erhielt die Bestnote

Insgesamt wurden 302 Tarife von 95 Hausratversicherern unter die Lupe genommen. Von ihnen konnten 78 die Höchstnote „FFF+“ erreichen, was in etwa jeder vierte Tarif ist. Diese 78 Testsieger verteilen sich auf 53 Anbieter. Eine Aufzählung, wer nun mehr „FFF+“-Tarife hält, macht aber keinen Sinn, da die Versicherungsunternehmen ihre Produkte unterschiedlich aufbauen. Während manche nur einen Tarif haben, diesen aber auf jedes Risiko individuell anwenden können, ist ein Versicherer mit mehreren unterschiedlich aufgebauten Tarifen nicht automatisch besser.

Bis hinunter zur schlechtesten Rating-Note „F-“ sind alle Wertungen vertreten. Eine täglich aktualisierte Liste aller von Franke und Bornberg untersuchten Hausrat-Tarife gibt es hier.