Deutsche Familienversicherung legt Lebensversicherer-Pläne auf Eis

Vor zwei Jahren hatte der Frankfurter Versicherer den Plan verkündet, einen eigenen Lebensversicherer aus der Taufe zu heben. Von diesem rückt sie nun ab. Wachsen soll zukünftig der Maklerkanal.

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13:09 Uhr | 07. September | 2022

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) verabschiedet sich von ihren Plänen, einen eigenen Lebensversicherer zu gründen. Das teilte Vorstandschef Stefan Knoll am Mittwoch auf dem sogenannten „Capital Markets Day“ des Unternehmens mit. Entsprechende Pläne hatte die DFV erstmals vor zwei Jahren verkündet.  

Nun scheinen diese Pläne erst einmal passé. Stattdessen will man das Feld der Lebensversicherungen mittels einer Kooperation mit einem anderen Versicherer abdecken, erklärte Knoll. Realisiert werden soll diese im kommenden Jahr.  

An der Trennung des Sach- und Krankengeschäfts halten die Frankfurter allerdings weiter fest. Hierzu habe man bereits ein Gespräch mit der BaFin geführt. Dieses gestaltete sich offenbar aber kompliziert, wie Knoll andeutet, ohne hierbei ins Detail zu gehen.  

Maklerkanal soll wachsen

Knoll konnte den Zuhörern zudem positive Zahlen für das laufende Geschäftsjahr verkünden. So stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im ersten Halbjahr 2022 um 36 Prozent auf 90,8 Millionen Euro, in der Erstversicherung stiegen die Bruttobeiträge um neun Prozent auf 72,9 Millionen Euro.  

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Für den weiteren Ausbau des Geschäfts will die DFV ab dem kommenden Jahr auch eigene TV-Spots schalten. Bislang kooperiert das Unternehmen mit der Mediengruppe ProSiebenSat.1 und vertreibt über diese Produkte der Marken „Maxcare“ und „Petprotect“ – der Name Deutsche Familienversicherung fällt in diesem Zusammenhang nicht. Zukünftig sollen eigene TV Spots die Markenbekanntheit steigern, erklärte der neue Vertriebsvorstand Ansgar Kaschel, der im Frühjahr Stephan Schinnenburg beerbt hatte.  

Auch der Maklerkanal soll zukünftig eine größere Bedeutung haben. Dieser weist derzeit einen Anteil von 14 Prozent am Neugeschäft aus – allerdings zusammen mit den zahlreichen Kooperationen, die die DFV unter anderem mit Lidl geschlossen hat. Zukünftig soll dieser Vertriebskanal auf 20 Prozent wachsen. Hierfür plant die Familienversicherung unter anderem die Etablierung einer eigenen Plattform, über die Makler selbst Kampagnen durchführen können.  

Auch über die sozialen Medien sollen zukünftig mehr Abschlüsse generiert werden. So verfügt die DFV laut Knoll derzeit mit insgesamt 43.500 Followern über den am schnellsten wachsenden Tiktok-Kanal in der Versicherungswirtschaft. Bislang diene dieser allerdings ausschließlich der Markenbildung.