Bei „New Work“ geht es um mehr als mobiles Arbeiten oder Shared Desk. Es geht um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Und das insbesondere für kleinere und mittelständische Vermittlerbetriebe, die immer mehr Probleme haben, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Das Mittel der Wahl bisher zumeist: die Zielvereinbarung. Halte dem Mitarbeiter nur eine ausreichend große Möhre vor die Nase und er wird so hoch springen, wie du es möchtest.
Hier bin ich davon überzeugt, dass wir andere Wege gehen müssen. Denn allein finanzielle Anreize werden auf Dauer einen Mitarbeiter nicht glücklich machen und binden. Konkret sollte man hier mehr über qualitative Ziele wie Kundenzufriedenheit und einen geringeren Anteil an variabler Vergütung nachdenken als die alleinige oder vorrangige Orientierung an der Produktion.
Auch „flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten“ sollte für Makler richtig interpretiert und umgesetzt werden. Das heißt, sich an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten, aber auch nicht immer und überall verfügbar zu sein. Denn je nach Lebenssituation mag für den Kunden ein Termin um 19 Uhr ideal sein, für den Makler mit zwei kleinen Kindern oder einem zu pflegenden Angehörigen eher nicht. Hier ist wiederum ein neues Führungsverständnis gefragt, das die Bedürfnisse von Mitarbeitern in den Mittelpunkt stellt und danach handelt.
Eine offene Kommunikation, wie beispielsweise der familiären Anforderungen, kann sogar langfristig die Authentizität und damit die Tiefe und Qualität der Geschäftsbeziehung fördern. Das ist nur ein Beispiel von vielen, trotzdem: Das eine für alle passende Rezept gibt es nicht. Ein Anfang wäre: Fragen Sie ihre Mitarbeiter oder Kollegen, was diese sich wünschen oder was ihr idealer Arbeitsalltag wäre. Und dann ins Handeln kommen, Dinge ausprobieren und aus Fehlern lernen. Denn auch das gehört zu New Work.