Schadenfall der Woche

Keine Lust auf Gassi-Gehen: Kind verkauft Hund

Wie fantasievoll Kinder sein können, wenn sie sich unliebsamer Pflichten entledigen wollen, zeigt ein aktuelles Beispiel: Eine Elfjährige hatte keine Lust den Familienhund auszuführen und verkaufte ihn kurzerhand an einen Passanten.

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05:04 Uhr | 06. April | 2023
Schadenfall der Woche

Weil sie keine Lust hatte, mit dem Hund Gassi zu gehen, verscherbelte eine Elfjährige den Familienhund an einen Passanten. | Quelle: procontra

An dieser Stelle habe ich bereits beschrieben, zu welchen Handlungen Kinder in der Lage sind: Ob es halbstarke Delinquenten sind, die in Kitas und Grundschulen einbrechen oder kleine Berserker, die das frisch renovierte Haus ihrer Eltern mit schwarzer Farbe tünchen: Nichts ist unmöglich. Kinder sind der lebende Beweis für Murphys Gesetz. Alles, was schiefgehen kann, wird mit Sicherheit auch schiefgehen – mit tatkräftiger Unterstützung der adoleszenten Nachhut.

Ein Umstand, der nun wieder um ein Kapitel reicher ist. Alle Eltern, die zu ihrer Familie nicht nur sich und den Nachwuchs zählen, sondern auch ein Haustier, das Kindern ein treuer Begleiter sein soll, in ihnen aber auch die aufkeimende Übernahme von Verantwortung zur vollen Blüte bringen soll, aufgepasst: Die lieben Kleinen haben ein Gespür für den freien Markt und dafür, wie sie unliebsame Aufgaben wie Gassi-Gehen mit dem geliebten Vierbeiner, delegieren.

So hat eine Elfjährige in Niederbayern, die wenig Lust daran hatte, den Familienhund auszuführen, diesen kurzerhand einem Unbekannten angeboten, wie die "BZ" berichtet. Für mehrere Hundert Euro versteht sich. Der Käufer zeigte sich interessiert, der Deal wurde eingetütet. Hund weg, Gassi-Pflicht auch. Erst als das Kind ohne Tier wieder nach Hause zurückkehrte, habe der Vater vom Handel erfahren. Die Polizei konnte nicht mehr viel tun als dem Mann zu raten, selbstständig nach dem Käufer zu fahnden und Klage einzureichen. Ob gegen Unbekannt oder die eigene Tochter, ist nicht bekannt.