Nexible: Ergo-Digitaltochter steigt aus Kfz-Versicherung aus

Vor fünf Jahren war Nexible als Vorzeige-Digitalversicherer in der Kfz-Sparte gestartet. Doch so richtig rund lief es nie. Nun zieht Mutter Ergo die Reißleine.

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10:09 Uhr | 19. September | 2022

Die Ergo Gruppe fährt den Betrieb ihres digitalen Kfz-Versicherers herunter. Für das Jahr 2023 wird bereits kein Neugeschäft mehr angenommen. Das hat eine Ergo-Sprecherin am Montag auf procontra-Nachfrage bestätigt. Zuerst hatte darüber der Versicherungsmonitor berichtet, der dazu mit dem Ergo-Digitalvorstand Mark Klein gesprochen hatte.

Zwar betonte Klein, dass der neue Fokus auf Reise- und Zahnzusatzversicherungen bedinge, das Engagement beim Thema Motor zurückzufahren. Er sagte aber auch: „Das Kfz-Geschäft hat unsere Ertragserwartung nicht erfüllt.“

Nach fünf Jahren ist Schluss

Nexible war 2017 nach großen Ankündigungen seitens des Konzerns gestartet. Einen Versicherer, genau angepasst an die Bedürfnisse der digital-affinen, preisbewussten Kunden wollte man schaffen. Schneller Vertragsabschluss, schnelle Schadenregulierung, alles online. Schnell kam es aber auch zu Problemen – Nexible hatte in den letzten Jahren quasi ein Abo auf die höchste BaFin-Beschwerdequote unter den Kfz-Versicherern –, die das Unternehmen mit seinem schnellen Wachstum begründete. Über 100.000 Policen hinaus (hier werden Kfz-Haftpflicht- und -Kasko-Verträge zusammengezählt) war der Digitalversicherer aber nie gekommen.

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Wirtschaftlich rentiert hat sich der Digitalversicherer auch nicht. Nach fünf Jahren wird nun die Reißleine gezogen – auch mit Blick auf die aktuell steigenden Kosten für die Schadenregulierung in der Kfz-Versicherung. Für die Bestandskunden werde sich, so Klein, vorerst aber nichts ändern.