Corona-Effekt: Bei diesen Versicherungen machten Makler deutlich mehr Abschlüsse

Die Coronakrise hat die Nachfrage nach Versicherungen durcheinandergewirbelt. Bei einem Produkt sorgte die Pandemie bei jedem dritten Vermittler für deutlich mehr Abschlüsse. In anderen Bereichen berichten hingegen viele Berater von Neugeschäftseinbrüchen.

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08:10 Uhr | 08. Oktober | 2021
Bild: Adobe Stock/contrastwerkstatt

Das Geschäft mit Altersvorsorge-Produkten lief für viele Vermittler während der Pandemie viel besser als sonst. Gleichzeitig bereitete es vielen anderen Vermittlern Kopfzerbrechen. Bild: Adobe Stock/contrastwerkstatt

Die Coronakrise hat vielen Menschen und Branchen finanziell schwer zugesetzt. Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Auftragsflauten sorgten für einen schmaleren Geldbeutel und oft auch für Zukunftsängste. Um dieser Situation zu entkommen, dachten schon nach ein paar Monaten der Krise viele Menschen darüber nach, bestehende Versicherungen zu kündigen oder beitragsfrei zu stellen. Zumindest in der Lebensversicherung kam es im Jahr 2020 auch nachweislich zu deutlich mehr Beitragsfreistellungen als sonst.

Gleichzeitig haben verschiedene Auswertungen ermittelt, dass vor allem Altersvorsorgeprodukte zu Beginn der Pandemie deutlich häufiger abgeschlossen wurden als im nicht-pandemischen Vorjahreszeitraum. Eine Entwicklung, welche die Teilnehmer unserer Umfrage „Maklers Lieblinge 2021“ bestätigen können. So konnte jeder vierte Vermittler im bisherigen Pandemie-Verlauf die Anzahl seiner Vertragsabschlüsse im Bereich Altersvorsorge um mehr als zehn Prozent gegenüber dem gleichlangen Zeitraum vor Beginn der Pandemie steigern (siehe Tabelle 1).

BU und Co. liefen am besten

Beantwortet haben die Frage nach einem positiven Corona-Effekt bei der Policen-Nachfrage 709 Teilnehmer. Noch ein ganzes Stück vor der gesteigerten Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten landete aus ihrer Sicht die Arbeitskraftabsicherung. Beinahe jeder dritte Vermittler konnte seinen Absatz an Berufsunfähigkeitsversicherungen, Grundfähigkeitsversicherungen und Co. deutlich steigern.

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Auf Rang drei liegt die Wohngebäudeversicherung – möglicherweise auch eine direkte Folge der Flutkatastrophe im Juli. Auch in mehreren anderen Produktkategorien konnte jeder fünfte bis sechste Vermittler sein Neugeschäft deutlich steigern. Am schlechtesten lief es in der privaten Krankenvollversicherung – ein Spiegelbild der Marktentwicklung dieses Bereichs in den vergangenen zehn Jahren.

Wie unsere Umfrage ebenfalls ergab, konnte mehr als jeder dritte Makler seinen Umsatz während der Coronakrise deutlich steigern, teilweise um mehr als 30 Prozent. Parallel dazu musste jeder neunte Vermittler ein deutliches Minus verkraften. Einer anderen Studie zufolge hätten im vergangenen Jahr vor allem die Einzelkämpfer unter den Maklern, also ohne Angestellte, pessimistisch in die Zukunft geblickt.

Bei unserer Frage nach den Produkten mit dem größten Nachfragerückgang (mehr als zehn Prozent Minus gegenüber nicht-pandemischem Vorzeitraum) nannten 29,6 Prozent Altersvorsorge-Policen. Während also ein großer Anteil der Vermittler in diesem Bereich stark wachsen konnte, hatten viele andere hier mit heftigen Widrigkeiten zu kämpfen.

Der verhältnismäßig stark verbreitete Rückgang in PKV-Voll wirkt dagegen wie die logische Folge auf die seit Jahren anhaltende Nachfrageflaute in diesem Bereich. Generell gab es in den meisten Produktkategorien bei den Vermittlern aber deutlich weniger Einbrüche als Zuwächse beim Neugeschäft (siehe Tabelle 2). So sagten 48,5 Prozent, dass es in keiner Sparte einen Rückgang gab. Demgegenüber konnten nur 32 Prozent in keinem Bereich einen Zuwachs feststellen.

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