Höhere Zinsen, Baukosten, die weiter in die Höhe schießen – der Finanzierungsdruck macht sich in der Branche auf breiter Front bemerkbar. Und eben nicht nur dort. Probleme beim Wohnungsbau wirken als Weckruf, der auch der breiten Öffentlichkeit signalisiert, dass es da einige Schwierigkeiten gibt. Beim Wohnungsbau nimmt die Zahl der Stornos zu, hat das Ifo Institut gerade wieder ermittelt: Im November waren 16,7 Prozent der Unternehmen betroffen.
Die Immobilienwirtschaft aber ist auf ein stabiles und planbares Finanzierungsumfeld angewiesen, um die gigantischen Herausforderungen zu meistern.
Ein Kernproblem: Strikte regulatorische Vorgaben und die allgemeine Risikovorsorge der Kreditinstitute verstärken den Rückgang bei der Vergabe von Wohnimmobiliendarlehen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat 2022 einen sektoralen Systemrisikopuffer für mit Wohnimmobilien besicherte Kredite in Höhe von zwei Prozent eingeführt, um Risiken hier besser abzubilden. Parallel wurde auch der antizyklische Kapitalpuffer von 0 auf 0,75 Prozent hochgesetzt: Bremsen, Bremsen, Bremsen.
Die Motive für diese Auflagen sind nachvollziehbar, ihre Summe aber bewirkt Lähmung. Dass auch private Investoren oft keine Eigentumswohnungen mehr kaufen können, weil Banken wegen des Verbraucherschutzes scharf reguliert sind, prangert der ZIA seit langem an. „Scharf“ kann eben manchmal zu scharf sein.
Was hilft? Ein breites Förder-Spektrum könnte Wohnimmobilienfinanzierung weiter sichern. Vergünstigte Finanzierungsmöglichkeiten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder Freibeträge bei der Grunderwerbssteuer könnten die Kaufnebenkosten etwas drücken.
Und auch dieser Hinweis ist leider weiter aktuell: Deutschland sollte beim Übersetzen von EU-Recht in nationales Recht zusätzliche Erschwernisse vermeiden.