Beitragserhöhung

Diese Krankenkassen erhöhten den Zusatzbeitrag am stärksten

Zum Jahreswechsel hat die große Mehrheit der Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge angehoben. Bei manchem Anbieter fiel der Anstieg besonders deutlich aus.

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14:01 Uhr | 02. Januar | 2023
Zusatzbeiträge Erhöhung

Die große Mehrheit der Krankenkassen hat zum Jahreswechsel ihre Zusatzbeiträge angehoben. | Quelle: wojciech_gajda

Für viele Arbeitnehmer dürfte die erste Gehaltsabrechnung des Jahres eine unerfreuliche Überraschung enthalten: Wie erwartet haben viele Krankenkassen für 2023 ihren Zusatzbeitrag erhöht. Im Gegensatz zu den Vorjahren müssen die Kassen das ihren Mitgliedern jedoch nicht per Brief mitteilen. Es reicht, wenn die entsprechende Information irgendwo auf der Homepage oder in der Mitgliederzeitschrift erscheint.

Mittlerweile liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,6 Prozent – das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Wie hoch der Zusatzbeitrag jedoch tatsächlich ausfällt, können die Kassen selbst festlegen – entsprechend groß sind die Unterschiede am Markt. Dies schlägt sich auch bei den Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel nieder, wie eine Übersicht des Portals krankenkasseninfo.de offenbart.  

Große Mehrheit erhöht Zusatzbeiträge

So hielten 16 Krankenkassen den Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel hin stabil, zwei Krankenkassen – die BKK Herkules sowie die SKD BKK – senkten ihre Zusatzbeiträge sogar. Die große Mehrheit der Kassen erhöhte allerdings ihre Zusatzbeiträge. Laut Informationen von krankenkasseninfo.de sind es 55 Kassen an der Zahl.  

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Während manche Kassen die Zusatzbeiträge nur gering anhoben, fällt der Anstieg bei anderen Anbietern wiederum deutlich aus. Die stärksten Beitragserhöhungen verzeichnen die jeweils regional geöffneten BKK exklusiv sowie die BKK Faber-Castell & Partner. Während die in Bayern agierende BKK Faber-Castell & Partner mit einem Zusatzbeitrag von 1,35 Prozent weiterhin deutlich unter dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,6 Prozent liegt, weist die BKK exklusiv mit 1,99 Prozent branchenweit den höchsten Zusatzbeitrag aus – zumindest dann, wenn man die betriebsbezogenen Krankenkassen außen vor lässt.  

Branchenkenner erwarten für die kommenden Monate weitere Beitragserhöhungen. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Thomas Adolph, Chef des Portals Kassensuche.de, dass weitere Beitragserhöhungen in naher Zukunft realistisch seien – auch weil die finanzielle Situation der Krankenkassen weiter prekär bleibt.  

Die Spannbreite bei den Zusatzbeiträgen ist allerdings groß. Während die BKK exklusiv auf einen Zusatzbeitrag von 1,99 Prozent kommt, rangiert am unteren Ende des Spektrums mit 0,8 Prozent die BKK Pfaff, die allerdings nur Personen aus Rheinland-Pfalz offensteht. Die günstigsten bundesweit geöffneten Kassen – die BKK Gildemeister-Seidensticker und hkk – sind mit Zusatzbeiträgen von 0,9 beziehungsweise 0,98 nur unwesentlich teurer.  

60 Prozent liebäugeln mit Wechsel

Ein Wechsel kann sich folglich lohnen – insbesondere, da Kunden ein Sonderkündigungsrecht zusteht, sofern ihre Krankenversicherung den Zusatzbeitrag erhöht. Bis zum Ende des Monats, in dem der neue Zusatzbeitrag erstmals gilt, haben Kassenmitglieder nun die Möglichkeit, hiervon Gebrauch zu machen – selbst wenn sie noch nicht zwölf Monate bei ihrer Krankenkasse versichert sind. Hierbei empfiehlt es sich aber, nicht allein auf den Zusatzbeitrag zu schauen, sondern auch die Zusatzleistungen der einzelnen Kassen im Blick zu behalten. Welche Leistungen, die über die gesetzlich festgeschriebenen Anforderungen hinausgehen, die Kassen ihren Kunden anbieten, ist ihnen selbst überlassen, entsprechend groß ist das Spektrum.  

Laut Umfragen aus dem vergangenen Jahr denken 60 Prozent der Deutschen aufgrund der steigenden Zusatzbeiträge über einen Kassenwechsel zumindest nach. Makler können beim Krankenkassenwechsel beratend tätig werden. Hierfür erhalten sie von den Krankenkassen eine Aufwandsentschädigung.