Finanzaufsicht BaFin prüft Provisionen für Lebensversicherungen

Die BaFin setzt das Thema Vermittlerprovision auf ihre Agenda: Demnach will die Behörde prüfen, inwieweit dabei die Vorschriften zur Vermeidung von Fehlanreizen eingehalten werden und bringt die Honorarberatung ins Spiel.

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11:01 Uhr | 04. Januar | 2022
Finanzaufsicht Bafin prüft Provisionen für Lebensversicherungen Bild: picture alliance/Daniel Kubirski

Die BaFin will prüfen, inwieweit bei der Vermittlerprovision die Vorschriften zur Vermeidung von Fehlanreizen eingehalten werden. Bild: picture alliance/Daniel Kubirski

Während im aktuellen Koalitionsvertrag der Provisionsdeckel keine Rolle mehr spielt, will die Finanzaufsicht BaFin das Thema noch einmal genauer unter die Lupe nehmen: „Wir werden uns genau anschauen, inwieweit hier die Vorschriften zur Vermeidung von Fehlanreizen eingehalten werden“, sagte Frank Grund, BaFin-Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. „Es gibt schließlich keine gesetzlichen Grenzen für die Vertriebsvergütung von kapitalbildenden Lebensversicherungen.“ Die Ergebnisse will die BaFin Ende des Jahres vorlegen.

Eine Honorarvergütung wäre laut Grund zwar denkbar, aber nicht jeder Verbraucher könne damit erreicht werden. Viele Kunden würden davor zurückschrecken, für eine Beratung überhaupt Geld in die Hand zu nehmen.

Provisionen, die Versicherungsvermittler für den Abschluss von Kapitallebensversicherungen von den Kunden erhalten, wollte schon die vorherige schwarz-rote Bundesregierung deckeln, um Fehlanreize durch eine zu hohe Vergütung zu begrenzen. Und gleichwohl die Grünen in der Vergangenheit deutlich ihre Absicht erklärt hatten, die Provisionsberatung abzuschaffen, ist davon im aktuellen Koalitionsvertrag keine Rede mehr.

Angesichts der erweiterten Zuständigkeiten auf unterschiedlichen Themengebieten, die der BaFin nach dem Willen der regierungsbildenden Parteien zugesprochen werden sollen, ist sie auch ohne politische Unterstützung handlungsfähig. Dass der Schutz der Verbraucher gestärkt werden soll, machte BaFin-Präsident Mark Branson im Interview mit dem hauseigenen BaFin-Journal Ende vergangenen Jahres deutlich: „Zum einen müssen wir schauen, wo für Anlegerinnen und Anleger im Finanzsektor eine wesentliche Gefahr besteht, dass ihre Interessen gefährdet werden könnten. Zum anderen müssen wir unseren Blick auch darauf richten, welche Verbraucher am schutzbedürftigsten sind.“

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