PKV: Diese Tarife sind besonders beitragsstabil

Erneut hat das Analysehaus Morgen & Morgen untersucht, wie beitragsstabil Unisex-Tarife der privaten Krankenversicherer sind. Bei der Zahl der Toptarife ist für die Analysten ein eindeutiger Trend erkennbar.

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11:07 Uhr | 06. Juli | 2022
Beitragsstabilität Bild: Orla

Das Analysehaus Morgen & Morgen hat erneut die am Markt befindlichen PKV-Volltarife auf ihre Beitragsstabilität untersucht. Bild: Orla

Erneut hat das Analysehaus Morgen & Morgen sein aktuelles Rating zur Beitragsstabilität in der privaten Krankenversicherung vorgelegt. Insgesamt 994 Tarife untersuchten die Analysten dabei – das sind fast 200 mehr als noch im Vorjahr (808). Die durchschnittlichen Beitragsanpassungen im Neugeschäft fielen dabei – trotz Corona – von 2,53 Prozent im Vorjahr auf nun 2,07 Prozent.

Das vergangene Jahr ist aus Sicht von Morgen & Morgen jedoch als Ausnahme zu werten, da damals Anbieter mit besonders vielen Tarifkombinationen Anpassungen vornahmen. Über die vergangenen Jahre verzeichnen die Analysten im Neugeschäft ein leichten Anstieg bei den Beitragsanpassungen – so lagen diese 2019 im Schnitt noch bei 1,68, im Jahr 2020 stiegen sie auf 1,77 und nun auf 2,07 Prozent.

„Insgesamt ist eine steigende Tendenz der BAP im Neugeschäft zu erkennen, die sich mit den langsam alternden Beständen der Unisex-Tarifgeneration begründen lässt. Das Niveau der Bisex-Tarife mit fünfprozentiger BAP ist dabei aber noch lange nicht erreicht“, stellt Thorsten Bohrmann, Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen, fest.

Die Krankenversicherer sehen sich bei der Beitragsstabilität mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Neben der Alterung der Bestände und steigenden Leistungsausgaben infolge des medizinischen Fortschritts gehören auch erhöhte Leistungsausgaben aufgrund verzögerter Pandemie-Auswirkungen dazu. Viele Menschen hatten während der Pandemie weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen und Operationen verschoben. Die Versicherer haben auf diese Entwicklung mit der Bildung von Schadenrückstellungen reagiert.

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Große Effekte aus steigenden Zinsen seien kurzfristig nicht zu erwarten. „Die Erholung am Zinsmarkt wird sich erst sehr langsam zeigen“, fügt Bohrmann hinzu und prognostiziert in Teilen weitere Beitragsanpassungen in der PKV.

Zahl der Top-Tarife nimmt ab

Die allgemeine Marktentwicklung spiegelt sich auch bei der Bewertung der einzelnen Tarife wider. So verringert sich die Zahl der 5-Sterne-Tarife, also der sehr beitragsstabilen Tarifen, weiter, sofern man das Ausnahmejahr 2021 außer Acht lässt. 233 Tarife bewerteten die Morgen & Morgen-Analysten in diesem Jahr mit der Höchstnote – das sind 33 weniger als noch 2019. Mit gut einem Viertel aller Tarife in der höchsten Kategorie ist aber nach wie vor ein großer Teil stabil.

Weitere 257 Tarife (2020: 278) wurden darüber hinaus mit 4 Sternen ausgezeichnet und gelten als sehr gut. Die Zahl der durchschnittlichen Tarife (3 Sterne) stieg hingegen deutlich von 216 (2020) auf 272, 140 Tarife wurden als „schwach“ erachtet (2020: 104), 92 Tarife als „sehr schwach“ (2020: 52). Für die Bewertung werden sowohl Neugeschäftsbeiträge als auch Beitragsanpassungen berücksichtigt und aggregiert. Berücksichtigung finden nur Tarife, die seit mehr als 5 Jahren am Markt sind.

Welche Tarife von welchem Anbietr als besonders beitragsstabil gelten, können Sie hier nachlesen.