PKV-Rating: Die finanzstärksten privaten Krankenversicherer

Derzeit reiht sich Krise an Krise. Da wird es umso wichtiger, sich für einen beitragsstabilen privaten Krankenversicherer zu entscheiden. Auf ihre Finanzstärke haben kürzlich zwei Ratings die Geschäftsberichte der PKV-Anbieter abgeklopft – und nur drei Mal die Bestnote vergeben.

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10:09 Uhr | 29. September | 2022
Bild: alashi

Die Finanzstärke von privaten Krankenversicherern wird vor allem in Krisenzeiten immer wichtiger. Rating-übergreifend erhalten derzeit nur 3 PKV-Anbieter Bestnoten sowohl von Morgen & Morgen als auch von Franke und Bornberg (map-report). Bild: alashi

Energiekrise, steigende Corona-Infektionszahlen und immer neue Drohgebärden aus Russland – vor diesem Hintergrund kann man es derzeit niemandem verübeln, wenn er in finanziellen Dingen eher vorsichtig und abwartend agiert. Den Abschluss einer privaten Krankenvollversicherung zum Beispiel stellen vermutlich viele Menschen erst einmal hinten an – oder nehmen diesen jetzt erst recht in den Fokus, um gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung Beiträge zu sparen.

Doch Experten wie Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Ratingagentur Franke und Bornberg und Herausgeber des map-reports, warnen: Die PKV sollte nicht als Billigalternative zur GKV verstanden werden. Denn zu knapp kalkulierte Beiträge könnten mit der Gefahr von geringeren Leistungen und stärker steigenden Beiträgen im Alter einhergehen. „Gerade in einer Zeit wie dieser, die als Krisendekade in die Geschichte einzugehen droht, nimmt die Relevanz der wirtschaftlichen Situation der Versicherer als Auswahlkriterium vor Vertragsabschluss zu“, betont Franke.

Um die wirtschaftliche Situation der PKV-Anbeter besser einschätzen zu können, hat der map-report in seiner aktuellen Ausgabe die Bilanzen von knapp 30 privaten Krankenversicherern unter die Lupe genommen. Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, wurden von jedem Unternehmen die Geschäftsberichte der Jahre 2017 bis 2021 analysiert und somit ein Status auf Fünfjahressicht erstellt.

So wurde bewertet

Maximal im Rating erreicht werden konnten 300 Punkte. Dafür maßgeblich sind zehn Bilanzkennzahlen mit unterschiedlich hoher Punktegewichtung:

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  • Nettorendite (30 Punkte)

  • Bewertungsreservequote (30)

  • RfB-Zuführungsquote (20)

  • RfB-Quote (40)

  • Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote (40)

  • Überschussverwendungsquote (40)

  • Vorsorgequote (20)

  • Verwaltungskostenquote (20)

  • Abschlusskostenquote (20)

  • Solvabilität (40)

Ausführliche Informationen zur Rating-Methodik sowie verschiedene Ranglisten innerhalb der abgeprüften Kennzahlen liefert der aktuelle map-report Nr. 925.

Nur drei Rating-übergreifende Gewinner

Diesem Schema folgend überschritten drei private Krankenversicherer die Hürde von 85 Prozent (255 Punkte) und sicherten sich damit die Bestnote „mmm+“ im Bilanzrating. In den Vorjahren hatte die Hürde für die Bestnote bei 80 Prozent der Punkte gelegen. Das führt dazu, dass es in diesem Jahr nur noch drei Unternehmen in die Spitzengruppe geschafft haben anstatt wie im Vorjahr vier.

Nur noch mit der zweitbesten Note „mmm“ bewertet wurden die Signal Iduna (82,7 Prozent) und die R+V (79,3 Prozent). Unverändert an der Spitze liegt die Alte Oldenburger (88,3 Prozent), gefolgt vom LVM (86,0 Prozent). Neu in der Bestenliste ist die Universa mit 85,3 Prozent.

Diese drei Unternehmen erreichten kürzlich auch die Bestnote im „M&M Rating KV-Unternehmen“ der Ratingagentur Morgen & Morgen. Bei diesem schafften, darüber hinaus, auch noch die Hansemerkur, die R+V und die Signal Iduna den Sprung in die Spitzengruppe.