Rating: Diese 13 Kfz-Tarife erhalten die Bestnote
Traditionell vor dem Stichtag im November läuft das Kfz-Geschäft auf Hochtouren. Allerdings ist dieses Jahr auch in Bezug auf den Kfz-Bereich ein spezielles. Weniger Neuzulassungen, weniger gefahrene Kilometer: Der Homeoffice-bedingt geringe Pendlerbedarf im Zuge der Corona-Krise führte dazu, dass die Menschen das Auto seltener als gewöhnlich nutzen. Auch die Unfallszahlen gingen zurück: Von Januar bis Juli erfasste die Polizei insgesamt 1,3 Millionen Verkehrsunfälle – das waren 17,6 Prozent weniger als im selben Vorjahreszeitraum. Einen entsprechenden Rückgang stellten auch die Versicherer in ihren bisherigen Bilanzen fest. So erwartet die E+S, Deutschland-Tochter der Hannover Rück, für 2020 im Kfz-Bereich 12 Prozent weniger Schäden als im Vorjahr.
Gestärkt aus der Corona-Krise
Die Kfz-Sparte profitiert zunächst also von der Krise, und das hat Konsequenzen: „Steigende Erträge werden den ohnehin schon intensiven Wettstreit um Marktanteile zusätzlich befeuern“, prognostiziert Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Anstatt sich zu sehr auf den Preiskampf zu fokussieren, gelte es verstärkt auf die Qualität der Kfz-Tarife zu achten. Für sein aktuelles Rating hat das Analysehaus die Bewertungskriterien verschärft und den Versicherungsschutz für Elektro- und Hybridfahrzeuge stärker berücksichtigt.
Der Hintergrund der strengeren Auflagen: Die Anbieter hätten sich immer stärker an den bisherigen Ratingkriterien orientiert. Somit sind Faktoren wie eine Neupreisentschädigung für mindestens 24 Monate und versicherte Eigenschäden bei den Top-Tarifen inzwischen zum Standard geworden. Insgesamt steigt die Leistungsspirale laut Franke und Bornberg: Erste Gesellschaften verlängerten die Neuwertenschädigung ihrer Top-Tarife auf 48 oder sogar 60 Monate und der Versicherungsschutz beim Zusammenstoß mit Haarwild müsse häufig dem weiter gefassten „Zusammenstoß mit Tieren“ weichen.
Die Ratings des Analysehauses orientieren sich in Form eines Benchmarkverfahrens an den tatsächlichen Marktentwicklungen. Aktuell erreichen 13 von 177 analysierten Tarifen die Höchstnote FFF+ (hervorragend).
Kfz-Rating 2020: 13 mal „hervorragend“
Im neuen Kfz-Versicherungsrating gelingt den folgenden 13 Tarifen der Aufstieg in die Top-Klasse FFF+.
ADAC: ADAC Autoversicherung Premium, Zusatzleistung Elektro-/ Hybridfahrzeug
Allianz: Premium
Basler: Basler All-in
Generali Deutschland: Optimal
HUK: Classic inkl. KaskoPlus
HUK 24: Classic inkl. KaskoPlus
Itzehoer: Top Drive
Kravag Logistic: KRAVAG KfzPolice-plus
KRAVAG: KRAVAG KfzPolice
R+V: R+V KfzPolice-Plus
VRK: Classic inkl. KaskoPlus
Württembergische: Premium inkl. Wertausgleich+
WWK: WWK KFZ plus inkl. Kasko XtraSchutz
Die Note FFF (sehr gut) erreichen 23 Tarife. Damit machen die beiden obersten Bewertungsstufen immerhin ein Fünftel aller Bewertungen aus. Die obere Mittelklasse FF+ ist mit knapp der Hälfte aller Bewertungen (45 Prozent) vertreten.
Am unteren Ende der Skala reicht es für die folgenden vier Tarife nur zu einem F (mangelhaft):
Bavaria Direkt: Komfort S (Zusatzleistungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge)
Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft: Kfz Basis
Provinzial Rheinland AutoBasis
Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt
F- (ungenügend), die schlechteste Note, mussten die Analysten nicht vergeben.
Insbesondere Erweiterungen in Bezug auf Carsharing und E-Mobilität machen Kfz-Versicherungen zu einem immer komplexeren Produkt. Um sich angesichts der Vielzahl von Variablen einen Überblick zum Angebot zu verschaffen, wenden sich wechselwillige Kunden übrigens zunehmend an Makler. Wie aus aktuellen Daten des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, hat dieser Vertriebsweg in der Kfz-Sparte im vergangenen Jahr besonders stark zugelegt: Inzwischen beträgt der Anteil der Maklerschiene am Neugeschäft 22,5 Prozent. Auf welche qualitativen Faktoren Makler im Kfz-Bereich achten und welche Anbieter bei ihnen besonders punkten, lesen Sie hier.