MLP-Jahresbilanz

„Haben die Dimension eines Sachversicherers erreicht“

Der Finanzdienstleister konnte 2022 das Geschäft mit Sachversicherungen deutlich ausbauen. Auch im Segment der privaten Krankenversicherungen punktete MLP. Anders sieht es im Altersvorsorgegeschäft und im Vermögensmanagement aus.

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13:03 Uhr | 09. März | 2023

Der Finanzdienstleister MLP zeigt sich angesichts der aktuellen Bilanzzahlen für 2022 zufrieden: Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen den Gesamterlös um 14,6 Millionen Euro auf insgesamt 893 Millionen Euro steigern.

Vor allem die Zinswende hat MLP ordentlich Geld in die Kassen gespült: Das sogenannte Zinsgeschäft legte im Vergleich zu 2021 um knapp 68 Prozent zu. Lagen die Erlöse 2021 noch bei 12,7 Millionen Euro, betrugen sie 2022 bereits 21,3 Millionen Euro.

Allen voran habe das Geschäft mit der Immobilienvermittlung und - entwicklung um 40 Prozent zugenommen. Doch auch das Versicherungsgeschäft hat sich positiv entwickelt: Während der Vertrieb privater Krankenversicherungen um knapp drei Prozent zugelegt hat, lag der Zuwachs in der Sachversicherung sogar bei 16,6 Prozent.

„Wir haben die Dimension eines Sachversicherers erreicht“, erklärte das Unternehmen am Donnerstag auf seiner Jahrespressekonferenz. „Dabei wirkte sich auch die erstmalige Konsolidierung der im Geschäftsjahr 2022 erworbenen neuen Gesellschaften des Segments Industriemakler aus.“ Im vergangenen Jahr hatte MLP unter anderem den RVM Versicherungsmakler übernommen.

Auch der digitale Vertriebsweg über MLP Choice, das sich an Direktkunden richtet, wird zur Entwicklung in der Sachversicherung beigetragen haben. Der Bestand stieg auf 632 Millionen Euro. Auch für das laufende Jahr rechnet der Finanzdienstleister mit wachsenden Zahlen in dem Segment. Langfristig – bis Ende 2025 – soll der Erlös aus dem Sachversicherungssegment bei bis zu 810 Millionen Euro liegen.

In der Altersvorsorge verzeichnete das Unternehmen allerdings ein Minus von über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den Rückgang plant MLP in 2023 auszugleichen, unter anderem durch „erfahrene Berater“. Gerade in der bAV gebe es noch Potenzial zu bergen, „umso mehr, wenn sich die Wirtschaftslage im deutschen Mittelstand verbessern sollte“. Auch die zunehmende demografische Belastung für die gesetzliche Rente könnte dem Unternehmen dabei in die Hände spielen und den Absicherungsbedarf erhöhen.

Ein wesentlich größeres Minus zeigte sich im vergangenen Jahr im Vermögensmanagement: Gut elf Prozent ging das Geschäft in diesem Segment zurück. Nachvollziehbar, angesichts der Marktturbulenzen 2022. MLP setzt auf ein honorarähnliches Modell mit erfolgsabhängigen Vergütungen, die unter den Rahmenbedingungen entsprechend gelitten haben.