Dividenden
Unruhige Zeiten: Krieg in Europa, eine Pandemie, die zur Endemie wird, Energiepreise mit großen Ausreißern nach oben, dazu die Erkenntnis: Die Inflation ist wieder da, und sie ist gekommen, um zu bleiben. Eine zu erwartend höhere Inflation heißt aber, dass der strategische Anteil von Aktien im Portfolio überprüft und gegebenenfalls erhöht werden sollte. Das rückt auch Dividenden in den Fokus.
Unsere jüngste Dividendenstudie zeigt dabei, dass die Ausschüttungspolitik der Unternehmen längst wieder in der Normalität angekommen ist. Im laufenden Jahr 2023 können sich die Anleger in Europa auf einen Dividendenregen von voraussichtlich 387 Milliarden Euro freuen. Auch der Beitrag von Dividenden zur Gesamtrendite von Aktien darf nicht unterschätzt werden. Bezogen auf die annualisierte Rendite über Anlagezeiträume von fünf Jahre von 1978 bis Ende 2022 konnten Dividenden auch Phasen mit Kursverlusten zumindest teilweise kompensieren. Über den gesamten Zeitraum wurde die annualisierte Gesamtrendite der Aktienanlage für den MSCI Europa zu ungefähr 35 Prozent durch den Performance-Beitrag der Dividenden getragen.
Doch nicht nur Dividenden können für mehr Rendite-Stabilität bei Aktieninvestments sorgen. Die Dividenden selbst schwanken im Allgemeinen weniger als die Konzerngewinne, wie unsere Berechnungen zeigen. Auch schwankten Aktienkurse von Unternehmen, die eine Dividende zahlten, im Schnitt weniger als solche, die keine Dividende ausschütteten. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Anteil der Nichtzahler in den betrachteten Indizes über die Zeit trendmäßig abgenommen hat.
Dividenden können vielleicht nicht jedem Sturm – wie beispielsweise der Pandemie – standhalten, sie können jedoch ein Maß an Verlässlichkeit aufzeigen, was gerade in unruhigen Zeiten sehr willkommen ist. Dabei leisten sie einen großen Beitrag zur Gesamtrendite.