Versicherungsbetrug: Eine Hand für Millionen
08:06 Uhr | 12. Juni | 2020
Vor dem Amtsgericht Dortmund wurde ein 45-jähriger Mann wegen Betrugs zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Angeklagte versuchte, mit Versicherungsbetrug eine Millionensumme zu kassieren.
Wie der WDR berichtet, handelte es sich um einen Berufsspieler, der bei verschiedenen Unfallversicherungen seine Hand für rund sechs Millionen Euro versichert hatte. Genau diese Hand war von einem Zug abgetrennt worden. Der Angeklagte behauptete, es habe sich dabei um einen Unfall gehandelt. Er habe die Gleise überqueren wollen und sei gestolpert. Diesen Ausführungen schenkte das Gericht keinen Glauben. Denn der Mann hat nicht nur ungewöhnlich viele Unfallversicherungen, sondern auch eine Vorgeschichte: 2014 behauptete der Mann, ein Krokodil hätte ihm im Australienurlaub in die Hand gebissen. Wie sich herausstellte, brachte sich der Mann die Verletzungen mittels zweier Nagelbretter bei.
Auch, wenn es sich dabei um einen besonders skurrilen Fall von Versicherungsbetrug handelt: Insgesamt entstehen der Versicherungsbranche Jahr für Jahr Schäden in Höhe von fünf Milliarden Euro schätzen Experten. Die Assekuranzen rüsten auch deshalb kräftig auf und nutzen Analysesoftware, um Finanzdaten und auch Social-Media-Aktivitäten auszuwerten. Auffällig ist aber, dass bei vielen Fällen die Betrüger aus den eigenen Reihen kommen. Das zeigt auch die Zusammenstellung anderer Betrugsfälle, über die procontra berichtet hat.