Der „Spitzenreiter“ sogar über 120.000

Diese 7 Unfallversicherer verloren die meisten Kunden

Die private Unfallversicherung ist kein Kassenschlager. Zuletzt mussten zwei von drei Anbietern Verträge einbüßen, manche von ihnen sogar weit mehr als 25.000 in nur einem Jahr.

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13:02 Uhr | 28. Februar | 2023

„Wo sind nur all die Kunden hin?“ – das dürften sich zuletzt mehrere Unfallversicherer gefragt haben, deren Vertragsbestände zum Teil heftigen Abrieb hinnehmen mussten. Bild: Avalon_Studio

Der Wert einer Versicherung zeigt sich erst im Schadenfall. Das gilt für die Privathaftpflicht- und die Wohngebäude- ebenso wie für die private Unfallversicherung. Vor diesem Hintergrund ist es ein wenig überraschend, dass in den vergangenen Jahren die Daseinsberechtigung der letzteren öffentlich diskutiert wurde. Braucht es solche Policen überhaupt, wenn nur so wenige Unfälle auch bleibende Schäden nach sich ziehen und damit die Versicherungsleistung auslösen? Die Antwort eines jeden Betroffenen wird kurz und knapp „ja“ lauten.

Letztendlich ist es eine Mischung aus den Risiken der individuellen Lebensführung und der persönlichen Risikobereitschaft, die den Abschluss einer privaten Unfallversicherung nahelegen – wie letztendlich bei fast allen Versicherungsprodukten. Sofern Vermittler hierzu beraten, steht ihnen eine breite Palette leistungsstarker Tarife zur Verfügung, wie die Ratingagentur Morgen & Morgen kürzlich festgestellt hat.

Zwei von drei Unfallversicherern schrumpften

Doch trotz eines hohen Leistungsniveaus über fast alle Anbieter hinweg, sprechen die Kundenbewegungen der letzten Jahre eine eigene Sprache. Ob nun eine besondere Vertriebspower, ein aggressives Pricing oder doch Leistungsnuancen dafür verantwortlich sind, kann nicht genau beantwortet werden. Jedenfalls tritt der Gesamtbestand an privaten Unfallversicherungen seit ein paar Jahren mit leichten Aufs und Abs mehr oder weniger auf der Stelle. 25,2 Millionen Verträge waren es, laut GDV, Ende 2021.

Blickt man auf die 50 größten Anbieter auf dem deutschen Markt (94 Prozent Marktabdeckung nach Beitragseinnahmen), so zeigten sich zuletzt bei einigen Versicherern teils kräftige Kundenabwanderungen. Das belegt der „Branchenmonitor Unfallversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Bei 33 Unternehmen standen zum Ende des Geschäftsjahres weniger Verträge in den Büchern als ein Jahr zuvor. Berücksichtigt wurden dabei auch Gruppenverträge und Kfz-Unfallversicherungen.

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Während bei vielen von ihnen die Kundenverluste in absoluten Zahlen sowie prozentual relativ gering ausfielen, mussten andere Anbieter teils zigtausende Verträge und mehr als ein Zehntel ihres Gesamtbestands ziehen lassen. Die sieben Unternehmen, die in 2021 mehr als 25.000 Unfall-Policen einbüßten, haben wir in unserer Bilderstrecke (siehe oben) ausgewertet.